Gratis-Kurs Romane schreiben – Teil 1

Herzlich willkommen bei Finde Deine Story!

Ich bin Hanna Aden, erfolgreiche Romanautorin bei Penguin Randomhouse und studierte Lehrerin für Sonderpädagogik. Wenn ich nicht an meinen Romanen arbeite, schreibe ich für meinen Blog, coache Autor:innen bei ihrer Professionalisierung und gebe Schreibkurse.

Mit meiner 18-teiligen Blog- und Video-Reihe „Romane schreiben für Einsteiger:innen“ unterstütze ich Dich bei Deiner Reise zum besten Roman Deines Lebens.

Hanna steht mit petrolfarbenem Blazer vor einer Hecke und hält eine Bouzouki, ein griechisches Saiteninstrument.

Wie beginnt man einen Roman?

Mit 18 Jahren begann ich meinen ersten Roman. Ich nahm eine Szene aus meinem Leben, schrieb sie nieder und gestaltete sie aus. Die Heldin war genau wie ich: Einerseits war sie ein spannender und aufregender Mensch, der von der Umwelt sträflich unterschätzt und für normal gehalten wurde, und andererseits wartete hinter einem magischen Tor eine Fantasy-Realität, die seit Jahrhunderten darauf gewartet hatte, dass diese Heldin den Weg dorthin fand und die andere Welt retten konnte.

Nach der ersten Szene (die Heldin im Kreis ihrer Clique) wusste ich nicht weiter.

Kein Problem, dachte ich mir. Die Inspiration wird kommen. Ich habe halt gerade eine Schreibblockade. Viel zu tun. Viel Schule, Abitur, erster Freund. Früher oder später wird es wieder fließen. Das tut es schließlich auch jedes Mal, wenn man ein Buch liest. Man braucht vielleicht ein paar Seiten, um hereinzufinden, aber dann setzt der Page-Turning-Effekt ein.

Über vier Jahre hinweg schrieb ich jedes Mal weiter, wenn mir eine Idee kam. Meist kam sie, wenn ich einen Roman gelesen hatte, der mich besonders beeindruckt hatte. Die Szenen meines ersten Buches wurden dadurch zu einem Sammelsurium von allem, was ich für literarisch großartig hielt. Mit 21 las ich dann, dass die großen Schriftsteller:innen unserer Zeit raten, am Ball zu bleiben. Also zwang ich mich jeden Tag für eine Stunde an meinen PC, entweder morgens vor der Uni oder abends vor dem Schlafengehen, und irgendwann hatte ich meinen ersten Fantasy-Roman vollendet.

Mein zweiter Freund las die ersten 20 Seiten und erklärte, dass mein Buch ein Meisterwerk sei. Aber kein Verlag machte mir ein Vertragsangebot. Niemand erklärte mir, woran es lag, aber ganz offensichtlich war ich nicht gut genug.

Wo lag die Ursache für mein Scheitern?

Hanna steht barfuß in einem Bach. Sie hält sich an einem Baum fest, damit sie nicht komplett ins Wasser fällt, und blickt mit gequältem Lächeln in die Kamera.

Die 3 Säulen des Schreibhandwerks

Mit 23 Jahren begegnete ich meinem ersten Schreibratgeber in der Bahnhofsbuchhandlung in Hannover. Es handelte sich um ein Buch der Krimi-Autorin Elizabeth George, deren Bücher ich auch in anderer Hinsicht sehr schätzte. Beim Lesen hatte ich ein Aha-Erlebnis nach dem anderen. Beim Schreiben geht es gar nicht um Inspiration oder Sternstunden! Es geht auch nicht nur um harte Arbeit, Durchhalten und Schreibroutinen oder kluge Sprüche wie 10 % Inspiration, 90 % Transpiration.

Das Schreiben von Romanen ist ein Handwerk, das man genauso lernen muss wie das Schneidern von Kleidern, das Bauen von Häusern oder das Spielen des Klaviers.

Allgemein spricht man in der Literatur über das Schreibhandwerk von den sogenannten 3 Säulen des Schreibhandwerks:

  • Charaktere und Figuren, die einen Roman tragen
  • Romanplot, Spannungsbogen und Konflikte
  • Schreibstil und Erzählsprache

In meinem 18-teiligen Gratis-Kurs zum Schreibhandwerk zeige ich Dir in Videos und Artikeln, wie Du diese 3 Säulen nacheinander meisterst und auf diese Weise Deinen Roman auf ein neues Level hebst.

Fangen wir an mit den 3 Säulen: Worum geht es dabei ?

Finde Deine Romanfiguren

Textgrafik "Romancharaktere erschaffen". Ein Mann und eine Frau mit unterschiedlichen Hautfarben lachen in die Kamera.

Gute Romanfiguren werden zu den besten Freund:innen der Menschen, die Deine Bücher lesen. Ihre Erlebnisse bewirken, dass die Lesenden ihr eigenes Leben vergessen. Wenn die Figuren Erfolg haben, freuen wir uns beim Lesen und teilen ihr Glück mit ihnen. Wenn sie in Schwierigkeiten geraten, fiebern wir mit und zucken zusammen, wenn die Schwierigkeiten sich verschlimmern – und das muss im Lauf des Romans leider passieren, weil sonst der Spannungsbogen nicht stimmt.

Für den Anfang helfen Dir drei einfache Fragen, Deine Figuren ein wenig kennenzulernen:

  • Name und Alter der Figur?
  • Was will sie zu Beginn des Romans erreichen?
  • Was geht schief und was findet sie stattdessen?

Das klingt einfach und harmlos, doch diese Fragen haben es in sich. Genau wie beim Klavierspiel kann man hier Jahr für Jahr weitere Feinheiten und Nuancen entdecken, die dabei helfen, die eigenen Romanfiguren noch schlüssiger, spannender und unvergesslicher zu gestalten.

Wenn Du das Gefühl hast, dass Du an dieser Stelle beim Schreiben das nächste Level erreichen möchtest, unterstütze ich Dich gern im Rahmen meines literarischen Mentorings.

Finde Deinen Spannungsbogen

Textgrafik: "Plot" mit einer Frau mit Landkarte in der Hand

Jede gute Geschichte hat einen Plot, der die einzelnen Szenen und Kapitel miteinander verbindet. Es gibt einen Roten Faden, der die einzelnen Storyelemente miteinander verbindet. Dieser Rote Faden lässt sich nahezu immer auf folgende Formel herunterbrechen:

„Die Hauptfigur hat ein Ziel und überwindet Widerstände, um es zu erreichen.“

Wenn Du Dir Deine Lieblingsbücher anschaust, wirst Du feststellen, dass sich ihre Handlung nahezu immer auf diesen Satz herunterbrechen lässt. Die folgenden Beispiele stammen aus Bestsellern, die unabhängig von ihrer literarischen Qualität eine Vielzahl von Menschen begeistern konnten:

  • „Harry Potter will ein friedliches Leben führen und bekämpft das Böse, das diesen Frieden zerstört.“
  • „Frodo will den Ring der Macht zerstören und reist dafür durch eine Welt voller Krieg und Gefahr.“
  • „Anastacia Steele will die Liebe von Christian Grey gewinnen und kämpft sich dafür durch seine seelischen Verletzungen.“
  • „Ronja Räubertochter will ihren Vater Matthis und ihren Wahlbruder Birk gleichermaßen lieben dürfen und stellt sich den Konflikten, die daraus entstehen.“
  • „Lisbeth Salander will Verbrecher bestrafen und bricht dafür jede Regel.“

Hast Du schon eine Idee, wie Du Deine Traumstory zu einem Satz zusammenfasst?

Finde Deine Erzählstimme

Textgrafik: "Schreibstil" + eine Hand mit Feder im Tintenfass

Auch die beste Idee ist nichts wert, wenn Du sie nicht erzählst. Deine Worte haben die Macht, Welten im Kopf Deiner Leser zu erschaffen. Ist das nicht großartig?

Zu einem flüssigen, gut lesbaren Schreibstil gehören viele Elemente. Als Autor:in nutzt Du Beschreibungen und Dialoge, Sinneseindrücke und Gedanken, Metaphern, Vergleiche, spannende Verben und eine Vielzahl an weiteren Tricks. All das führt dazu, dass Deine Geschichte sich vor dem inneren Auge Deiner Leser wie ein Film aus leicht entflammbarer Zellulose abläuft.

Die wichtigste Faustregel für einen guten Stil lautet:

Je genauer Du weißt, was Du erzählen willst, desto genauer kannst Du es schreiben. 

Das bedeutet, dass man immer dann, wenn die Worte nicht fließen wollen, einen Schritt nach hinten machen darf. Was ist es eigentlich, was man da gerade erzählen will? Was passiert in dieser Szene? Was wollen die anwesenden Figuren? Was fühlen, was denken sie, wie unterscheiden sich ihre inneren Ziele?

Wenn man hier zu keinem befriedigenden Ergebnis kommt, liegt das Problem vermutlich entweder bei der Figurcharakterisierung oder darin, dass der Spannungsbogen noch nicht stimmt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man nicht zu früh mit dem eigentlichen Schreiben beginnt, sondern erst mal ein Gefühl für die Geschichte entwickelt.

Doch dann, wenn die Bilder in Deinem Kopf klar genug sind, kann es losgehen!

Deine Schreibpersönlichkeit

Hanna als Seejungfrau lächelt in die Kamera

Neben diesen offiziellen Säulen des Schreibhandwerks gibt es meiner Ansicht nach eine vierte, inoffizielle. Im Rahmen der von mir entwickelten Seejungfrauen-Methode nenne ich sie die „Unique Voice“. Sie ist das, was Dich als Autor:in einzigartig macht.

Die Unique Voice ist die Summe all der Lebenserfahrungen, die in Deine Geschichten einfließen, aber auch das Ergebnis Deiner Verletzlichkeit und Weichheit. Je intensiver Du Dich beim Schreiben auf die Geschichte einlassen und „eintauchen“, aber auch wieder „auftauchen“ und von außen draufschauen kannst, desto eindringlicher wird das, was in Deiner Geschichte mitschwingt.

Diese Säule ist inoffiziell, weil sie am schwersten zu greifen ist. Anders als Figurenpsychologie, Spannungsbogen und Schreibstil lässt sie sich am fertigen Buch kaum analysieren. Aber Du weißt, was ich meine, wenn auch Du Autor:innen kennst, bei denen Du jedes neue Buch hungrig aufschlägst und auf der ersten Seite bereits erleichtert ausatmest, weil Du endlich wieder nach Hause kommst.

Ich bin Hanna Aden, Schriftstellerin, Schreibdozentin und Teilzeit-Seejungfrau. Wenn Du es mit dem Schreiben ernst meinst, gehörst Du zu den Menschen, die mir in meinen Schreibkursen immer wieder neu ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ich freue mich, dass Du den Weg hierher gefunden hast. Leute wie Du machen diese Welt zu einem besseren Ort.

Wenn Dir dieser Artikel gefallen hat, empfiehl ihn bitte weiter an Deine Schreibkolleg:innen. Du hilfst mir auch, wenn Du ihn in Schreibgruppen teilst oder mich im persönlichen Gespräch mit anderen weiterempfiehlst.

Ich freue mich außerdem, wenn Du meinen Newsletter abonniert. Vielleicht sehen wir uns außerdem bald in einem meiner Kurse oder im literarischen Mentoring, um gemeinsam intensiver an Deinem aktuellen Roman zu arbeiten?

Liebe Grüße und bis bald!

Hanna Aden

Hanna als Seejungfrau versucht, ihre Kursmaterialien beim Shooting vor einem Beleuchtungstechniker zu schützen.