Schreib wie die Profis!

Die Regel Nummer eins beim Entwickeln eines flüssigen, gut lesbaren Schreibstils lautet: Show, Don’t tell. Zeige es, behaupte nicht nur! Wenn Du diese Regel befolgst, wird Deine Story für Deine Leser:innen nicht bloß irgendein Text sein, sondern sie tiefer und tiefer in die Welt ziehen, die Du erschaffen hast.

Diese Regel stammt ursprünglich aus dem Drehbuchschreiben. Fernseh- und Kinoautoren können die für ihre Story notwendigen Informationen nur über Bilder und Töne vermitteln. Also müssen sie zeigen, was in ihrer Story passiert, es geht nicht anders.

Diese Notwendigkeit, Seelenzustände und moralische Fragen durch konkrete Details sichtbar zu machen, schwappte aus den Drehbuchseminaren auch in die Schreibkurse für Prosa-Autoren. Eine ähnliche Forderung nach genauer Beschreibung von dem, was tatsächlich da ist, findet sich jedoch auch bei den deutschen Autor:innen des Realismus im neunzehnten Jahrhundert oder den Phänomenologen in den 1920er Jahren.

Ganz offenbar gefällt es also vielen Leser:innen, wenn Du nicht einfach pauschal behauptest „Anna Konstantinides war eine mutige Frau“, sondern stattdessen zeigst, wie Anna in einer konkreten Situation ihre Angst ignoriert und überwindet, um damit etwas Gutes für sich oder andere zu bewirken.

Praxistipp: Das Arbeitsbuch von Hanna Aden

Schreibtheorie ist kompliziert? Das Workbook „Finde den Weg zu Deiner Story“ beweist Dir das Gegenteil.

Der Unterschied zwischen Show und Tell

Lass mich Dir konkreter zeigen, wie sich dieser Unterschied manifestiert. Du möchtest eine Figur einführen. Du schreibst:

Ob das stimmt oder nicht, kann ich beim Lesen nicht beurteilen. Ich bin also darauf angewiesen, Dir zu glauben. Ich bin aber eigentlich ein Mensch, der sich gern ein eigenes Bild von Menschen macht. Außerdem weiß ich überhaupt nicht, was genau Du mit nett meinst. Dieses Wort kann alles Mögliche bedeuten. Für sich allein sagt es überhaupt nichts.

Deswegen wirst Du präziser und beschreibst Timm außerdem als sympathisch, vertrauenerweckend, hilfsbereit … Jetzt habe ich zumindest eine Vorstellung, was Du mit nett meinst:

  • Timm ist jemand, für den andere Menschen häufig Sympathie verspüren.
  • Timm ist jemand, dem es leicht fällt, in anderen Menschen Vertrauen zu wecken.
  • Timm ist schnell bereit, anderen Menschen zu helfen.

All diese Aussagen sind deutlich präziser als das Wort nett. Du machst es mir jetzt also leichter, mir die Persönlichkeit von Timm vorzustellen. Trotzdem verlangst Du immer noch, dass ich Dir (bzw. der Erzählstimme im Roman) glaube, dass Timm diese Eigenschaften besitzt und diese Dinge zutreffen.

Bisher hatte ich nämlich keine Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob ich Timm als nett, sympathisch, vertrauenerweckend oder hilfsbereit einschätzen will – oder ob er in meiner Weltsicht nicht doch eher ein arroganter Poser ist.

Wenn Du also willst, dass ich Dir abkaufe, dass Timm jemand ist, der anderen Menschen spontan und gern hilft, musst du es mir beweisen. Wenn es Dir wichtig ist, dass ich Tim wegen dieser Hilfsbereitschaft sympathisch finde, musst Du es mir noch viel mehr beweisen. Höchstwahrscheinlich willst Du, dass ich Timm sympathisch finde. Immerhin ist er die Hauptfigur in Deiner Story

Kannst Du mich mit Deiner Behauptung überzeugen?

Wie Du beweist, dass Timm nett ist, statt es nur zu behaupten

Wenn Du willst, dass ich Dir abkaufe, dass Timm jemand ist, der anderen Menschen spontan und gern hilft, musst du es mir beweisen. Wenn es Dir wichtig ist, dass ich Tim wegen dieser Hilfsbereitschaft sympathisch finde, musst Du es mir noch viel mehr beweisen. Höchstwahrscheinlich willst Du, dass ich Timm sympathisch finde. Immerhin ist er die Hauptfigur in Deiner Story

Ein solcher Beweis erfordert eine Szene, in der ich beobachte, wie Timm einem anderen Menschen hilft. Deine Aufgabe als Autor ist es, Dir diese Szene auszudenken und sie so zu beschreiben, dass Deine Leser:innen sich jedes notwendige Element darin klar vorstellen können. Du musst Dir eine Situation ausdenken, in der der Leser nicht viel Vorwissen braucht, um sofort zu begreifen, dass Timm gerade hilft.

Je nachdem, wie die Story weitergehen soll, wirst Du eine solche Szene anders konstruieren. Vielleicht unterstützt Timm einen Freund beim Umzug, vielleicht gibt er seiner Schwester Nachhilfe in Infinitesimalrechnung und tröstet sie bei ihrem Liebeskummer. Vielleicht hilft er auch einem Mann, der von fünf maskierten Männern zusammengeschlagen wird, und landet am Ende selbst im Krankenhaus. Das geht schon über bloße Hilfsbereitschaft hinaus.

Auf einmal wird aus dem „netten“ Timm für mich ein konkreter Mann aus Fleisch und Blut. Ich finde cool, was er tut, und will wissen, wie es mit ihm weitergeht.

Eine Behauptung ist der Weg für faule Autor:innen

Du merkst sicher schon an diesem einfachen Beispiel: Etwas zu zeigen und zu beweisen ist für Dich als Autor:in sehr viel schwerer, als es nur zu behaupten. Das Wort „nett“ ist schnell dahingetippt. Wenn Du stattdessen genau überlegst, was Du mit diesem „nett“ meinst und wie es sich im Verhalten von Timm spiegelt, musst Du verschiedene Möglichkeiten gegeneinander abwägen. Das ist anstrengend.

Diese Mühsal wird jedoch belohnt, wenn Deine Leser:innen später ohne den geringsten Zweifel davon überzeugt sind, dass Timm durch sein Verhalten bewiesen hat, dass er ein ihre Sympathie verdient. Kämpfe und schwitze und fluche, um die Botschaften Deiner Geschichte nicht durch vage Behauptungen, sondern durch detaillierte Beobachtungen voranzubringen.

Deine Story gewinnt dadurch.

Praxistipp: Komm direkt in die Umsetzung

Dein Vorteil bei diesem Workbook ist, dass ich Dir als professionelle Autorin gleich aus zwei Gründen wertvollen Input für Deinen künstlerischen Weg mitgebe. Als Schriftstellerin und gleichzeitig Lehrerin besitze ich das notwendige Wissen und weiß, wie man es vermittelt.

Learning by Doing:

Mit diesem Workbook erhältst Du auf hundert Seiten eine spielerisch und leicht anmutende Einführung in das Schreibhandwerk. In diesem Workbook gibt es nahezu keine Theorietexte oder Beispiele von anderen. Dafür gibt es genug andere Schreibratgeber, deren Verfasser:innen oft genug voneinander abschreiben und sich gegenseitig zitieren.

In diesem Arbeitsbuch findest Du stattdessen 100 Seiten, die Dich direkt in die Praxis bringen. Du erhältst das komprimierte Resultat von über 20 Jahren Erfahrung als Schriftstellerin und Lehrerin auf eine Weise, die Dich zum Schreiben animiert und die Theorie vergessen lässt. Während des Arbeitens begreifst Du bei jedem einzelnen Aspekt des Handwerks:

Natürlich, so funktioniert es. Ich habe es getan und währenddessen die Methode verstanden. Jetzt kann ich sie auch für künftige Bücher nutzen.

Noch bearbeiten: Block zur Kurseinladung

Die Verfasserin:

Hanna Aden (*1983) ist Schriftstellerin und examinierte Lehrerin. Seit 2015 unterstützt sie als Seminarleiterin und Coach angehende und professionelle Autor:innen auf ihrem Weg.

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Danke, dass Du meinen Text gelesen hast! Ich mag neugierige und wissbegierige Menschen. Besonders, wenn sie sich für das Erzählen von Geschichten interessieren.

In meinem Newsletter verschicke ich (halbwegs) regelmäßig Tipps über das Schreiben, Inspirationals und informiere Dich über neue Blogbeiträge und Videos. Außerdem schenke ich Dir als Dankeschön für Dein Interesse das E-Book „Romane schreiben für Anfänger:innen“ im PDF-Format. Dort erhältst Du 18 praktische und direkt umsetzbare Lektionen, die Dir die Basics des Schreibhandwerks informativ und fesselnd vermitteln.

Mein Best Buddy würde sagen: Gönn Dir!

Ich freue mich darauf, Dich vielleicht schon bald in einem meiner Kurse kennenzulernen.

Liebe Grüße
Hanna

Bildbearbeitung: Diana Aslan. Alle Fotogrundlagen als Lizenz bei Shutterstock erworben.