Fantasy-Autorin mit Herz und Leidenschaft: Raywen White
Raywen White lebt gemeinsam mit ihrem Mann im Raum Frankfurt am Main. Erst 2014 entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und erzählt nun Geschichten, in denen Liebe und Magie der Fantasie keine Grenzen setzen. Jedoch haben in ihrem Leben Bücher schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Es gibt nichts Schöneres, als in eine Geschichte einzutauchen und den Alltag vergessen zu können. Dieses Gefühl möchte sie auch ihren Lesern ermöglichen.
In diesem Artikel erzählt Raywen, wie es kam, dass sie im Juli 2021 ein ungewöhnliches Autoren-Abenteuer erlebte. Ihr Ziel war es, die Freude am Schreiben zurückzugewinnen.
–> Raywen White bei Instagram
Eine neue Art von Coaching für Autor:innen
Ich bin Raywen White und habe anfangen Romantasy zu schreiben, weil ich nicht mehr die Bücher gefunden habe, die ich lesen möchte …
Mittlerweile schreibe ich seit sieben Jahren, blicke auf elf Veröffentlichungen in digitalen Imprints und über 60000 verkauften E-Books zurück. In den Augen vieler ist das bereits ein beachtlicher Erfolg:
Vor einem Jahr kam es mir jedoch vor, als würde ich auf der Stelle treten. Ich hatte das Gefühl, dass ich erst dann eine ernstzunehmende Autorin sein werde, wenn ich mindestens einmal in einem größeren Publikumsverlag veröffentlicht habe. Doch meine Ideen wirkten plötzlich alle langweilig, das Schreiben zäh. Ich drehte mich im Kreis und hatte das Gefühl mich selbst und meine Leidenschaft verloren. Mittlerweile war es über ein Jahr her, dass ich ein Manuskript beendet habe und ich hatte noch keine neue Geschichte gefunden, für die ich brenne.
Schon eine ganze Weile wollte ich mich mal von Hanna coachen lassen, denn ihre leidenschaftliche Hingabe zum Thema Schreiben fand ich schon immer mitreißend. Außerdem mag ich die Art, wie sie Wissen vermittelt: auf Augenhöhe, bildgewaltig und auf den Punkt gebracht.
Als sie eine Testkandidatin für ihr neues Konzept der Story-Queste suchte, habe ich daher sofort „Hier“ geschrien. Hanna versicherte mir, dass ich auf unserer abenteuerlichen Reise in die Wildnis genau das finden würde, was ich für meinen Weg als Autorin suchte. Ich spürte, dass sie selbst etwas nervös war, weil es ein vergleichbares Konzept bisher noch nicht gibt. Aber sie wirkte so überzeugt von ihrer Methode, dass ich mich vertrauensvoll ihn ihre Hände gab.
Tatsächlich stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass die Reise, auf die ich mich mit Hanna begab, wie für mich gemacht schien.
Ein gemeinsames Abenteuer
Die erste Story-Queste überhaupt fand im Juli 2021 statt. Das Wort Queste stammt aus dem Mittelalter und steht für eine abenteuerliche Reise auf der Suche nach einem ganz besonderen Schatz. Der Schatz, nach dem ich suchte, sollte eine Richtung für meinen künftigen Weg als Autorin sein.
Für Hanna stellte sich bereits die Anreise als Abenteuer heraus. Kurz zuvor war das Wasser im Ahrtal weit über die Ufer getreten und sorgte für Verspätungen und Zugausfälle.
Ich persönlich hasse es, Auto zu fahren. Trotzdem unterzog ich mich einer eigenen Queste bis zum Frankfurter Hauptbahnhof, um Hanna dort abzuholen. Auf diese Weise sparten wir Zeit. Ich chauffierte uns quer durch die Großstadt bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung: Eine kleine Obstplantage.
Unterwegs scherzten wir miteinander darüber, dass diese Reise für Hanna ebenfalls eine Art von Queste bedeutete. Ich suchte den Schlüssel für meinen Weg als Autorin. Hanna dagegen wollte eine Methode entwickeln und überprüfen, mit der sie anderen Schreibenden genau dabei helfen kann. Ich spürte, wie wichtig ihr dieses Abenteuer war.
An der Obstplantage fragte sie mich, ob ich bereit für unser Abenteuer wäre. Natürlich war ich es. Ich war auch nervös, aber ich wollte herausfinden, was auf mich wartete. Hanna hängte mir einen selbstgenähten Beutel mit Karteikarten um, wir schulterten unsere Sachen und machten uns auf den Weg zur ersten Etappe.
Eigentlich hatte Hanna mit ihrer Wander-App geplant, mit mir durch den Wald zu laufen. Der Weg verlief jedoch erstmal eine ganze Weile durch weite Felder. Wir unterhielten uns über das Schreiben und ich entspannte mich allmählich. In der Ferne erhob sich die Frankfurter Skyline vor der klaren blauen Weite, in der sich auch meine Probleme für den Moment verloren. Dank Hanna fühlte ich mich frei, als wir das erste Mal eine kurze Pause machten und ich meine erste Aufgabe erfüllen musste.
Ich will nicht zu genau beschreiben, um was es bei dieser ersten Station ging. Vermutlich wird jeder an dieser Stelle etwas anderes finden. Auf einer Bank zwischen Weizenfeldern und Sträuchern sollte ich mich fragen, welche Bücher ich wirklich schreiben will und was für Themen mich interessieren. Außerdem wurde ich gefragt, bei welchen zukünftigen Büchern ich das Gefühl habe, dass ich sie schreiben sollte, weil es gut für meine Karriere ist.
Ein spannender und wichtiger Unterschied!
Die Suche nimmt Fahrt auf
Als wir weiterzogen, waren meine Gedanken in Aufruhr. Es tat gut, ein Stück zu laufen und zu fotografieren, durch Felder auf denen Leben herrschte. Das Korn war fast reif. Vögel, Schmetterlinge und andere Insekten schwirrten durch die Luft. Das saftige Grün der Bäume an einem rauschenden Bach wirkte beruhigend. All das erdete mich, als ich mich der zweiten Aufgabe stellte. Sie hatte es in sich. Ich sollte mich von alten Träumen und Hoffnungen verabschieden, damit Raum für den Weg in die Zukunft war.
Langsam wurde mir bewusst, was Hanna mit mir vorhatte: Meine Ängste und Unsicherheiten mussten zum Vorschein kommen, aber auch meine Hoffnungen. Hanna half mir, den Mut zu finden, mich diesen Dingen, aber auch der Suche nach meinem eigenen Weg zu stellen.
Auf dem Weg zur dritten Station hatte ich an Einigem zu knabbern. Ich fühlte mich wie eine meiner Protagonistinnen auf Heldenreise.
Jeder Heldin steht ein Mentor zur Verfügung, eine Hexe am Wegesrand, die einem den Weg zeigt. Hanna hatte mich dazu gebracht mich meinem Schatten zu stellen. Jetzt war es an der Zeit, über diesen zu springen und Entscheidungen zu treffen. Was wollte ich wirklich als Autorin erreichten? Was glaubte ich nur zu wollen, weil andere das zu erwarten schienen?
Sie war gnadenlos und ließ nicht zu, dass ich diesen Fragen auswich, doch sie ließ mir Raum meine eigenen Antworten zu finden und gab mir den Halt, den ich brauchte.
An der dritten Station blickte ich Ängsten ins Gesicht, die älter waren als meine Karriere als Autorin. Es fiel mir nicht leicht und es war ein harter Kampf, über dessen Einzelheiten ich hier keine Details erzählen möchte. Am Ende gewann ich ihn. Ich habe meinen Schatz gefunden, und die alten Negativgedanken fielen von mir ab. Der Fluss, an dem wir Tee tranken, nahm meinen Ballast, den ich auf dieser Reise erfassen konnte, mit sich. Ich fühlte mich, als könnte ich Bäume ausreißen oder besser gesagt, mich wieder an die Tastatur setzen und einfach schreiben.
Hanna umarmte mich. „Willkommen auf der anderen Seite!“
Abschluss der Story-Queste
Aufgrund der abenteuerlichen Umstände und des Hochwassers konnte Hanna nicht mehr am gleichen Tag zurückfahren. Ich bot ihr an, bei mir zu übernachten, statt sich ein Hotelzimmer zu suchen. Dadurch konnten wir noch einmal in Ruhe den Tag Revue passieren lassen. Hanna hörte sehr aufmerksam zu, was ich berichtete, und fragte zwischendurch nach, wie welches Detail auf mich gewirkt hatte.
Ich stellte fest, dass es für mich sehr wichtig war, mit einer Nacht Abstand noch einmal über das Erlebte sprechen zu können. Soweit ich weiß, hat Hanna das gemeinsame Frühstück am nächsten Morgen später auch zu einem festen Bestandteil der Story-Queste gemacht.
Ich freue mich, dass ich ihr helfen konnte, ihr Konzept der Story-Queste zu verfeinern. Auf dieser Reise erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Jetzt, eine Woche später, bin ich sehr froh, dass ich es gewagt habe. Auch wenn ich seitdem nicht so viel wie gehofft hatte schreiben konnte, sprudeln die Ideen zu meinem Herzensprojekt und ich fühle mich diesem auch gewachsen.
Insgesamt kann ich sagen, dass dieser Tag unter Hannas Obhut mir bewusst gemacht hat, was mir wichtig ist und vor allem, welche Art von Autorin ich sein möchte. Mir war vorher gar nicht klar, dass ich meinen Traum aus den Augen verloren hatte und nur noch vom Markt getrieben wurde. Dank Hanna besitze ich nun das Werkzeug, mich meinen Dämonen zu stellen und mit neuem Selbstvertrauen wieder an meine Geschichten zu setzen.
Es liegt noch ein langer Weg vor mir, doch nun wirkt er nicht mehr unpassierbar und dafür danke ich ihr sehr.
Acht Monate später
Manchmal kommt es mir vor, als läge die Story-Queste bereits Ewigkeiten zurück. So viel ist seitdem passiert. Eine Weile dauerte es noch, bis ich die Ergebnisse der Story-Queste verinnerlicht hatte. Es war, als wäre an dem Tag ein Samen gepflanzt worden, der sich mittlerweile zu einem wundervollen Strauch mit vielen Knospen und Blüten entwickelt hat. Ich habe angefangen, an einer Geschichte zu arbeiten, die mir schon lange im Kopf herumgeistert, aber die ich mit dem Gedanken „sie ist nicht gut genug“ immer wieder zur Seite schob. Es ist zwar nicht die Geschichte, die ich direkt nach der Story-Queste geplant habe, doch da war dieser Funke. Dank Hannas Coaching habe ich ihn nicht gleich wieder ausgetreten, sondern sich entwickeln lassen. Plötzlich brannte ich lichterloh für diese Geschichte.
Vor kurzem habe ich den ersten Teil meiner Trilogie beendet und an den Verlag geschickt, bei dem die Reihe ein Zuhause gefunden hat. Ich schreibe bereits am zweiten Teil.
Ich fühle mich wieder mehr wie ich. Diese Geschichte fühlt sich mehr wie ich an: Urbanfantasy mit viel Liebe. Es ist genau das, was ich schreiben möchte und was mich glücklich macht. Es ist aber auch das, was meine Leserschaft an meinen Büchern so schätzt. Das hatte ich leider aus den Augen verloren, weil ich es allen recht machen wollte.
Wenn du auch das Gefühl hast, dass du dich mit deinem Schreiben im Kreis drehst, dass es wichtiger geworden ist, es anderen recht zu machen, als das zu schreiben, was dir wirklich wichtig ist … Dann versuch doch auch mal eine Story-Queste?
Raywen White, Fantasy-Autorin
Deine eigene Story-Queste
Eine Story-Queste ist ein Abenteuer. Es ist kein Mini-Coaching von ein, zwei Stunden Dauer, nach dem Du an Deinen heimischen Schreibtisch zurückkehrst. Dafür wirkt sie lange nach und öffnet Dir Türen, die sich erst in den Wochen und Monaten danach wirklich zeigen.
Bei Deiner eigenen Story-Queste wirst Du wie Raywen durch drei Stationen geführt, wo Du Dich Deinen wahren Träumen und Sehnsüchten als Autor:in stellst. Das bedeutet auch, Deinen Ängsten und Selbstzweifeln ins Gesicht zu blicken. So etwas geht leichter an einem Ort, der sich weit weg vom eigenen Zuhause befindet. Deswegen beinhaltet die Story-Queste in ihrer jetzigen Form auch eine Übernachtung in einem Hotel nahe an der Waldgrenze.
Auf dieser Reise findest Du neue Sicherheit und ein tiefes Vertrauen in Deinen künftigen Weg als Autor:in. Du gewinnst die Unschuld und Kreativität Deiner ersten Schreibversuche zurück und dazu das beruhigende Wissen, dass Du all die inzwischen erworbenen Fähigkeiten auf Deinem Weg als Autorin weiterhin nutzen wirst. Professionalität und Schreibfreude sind kein Widerspruch, sondern gehören untrennbar zusammen.
Raywen beschreibt die Wirkung ihrer Story-Queste als Samen, der in den kommenden Wochen und Monaten zu einem wundervollen Strauch mit Knospen und Blüten herangewachsen ist. Ihr neues Projekt wurde von einem Verlag unter Vertrag genommen. Für ihre weitere Karriere konzentriert sie sich auf das, was zu ihr passt und sie glücklich macht. Interessanterweise hat sie genau damit Erfolg.
Hast Du Lust, für Dich einen ebensolchen Samen zu suchen und für Deinen künftigen Weg als Autor:in tief in Dein Herz zu pflanzen?