Warum verbessern Dialoge Deinen Roman?

Dialoge erzeugen Leben und Dynamik in deinem Text

Dialoge sind das wichtigste Stilwerkzeug im Koffer von Prosa-Autor:innen. Sie ermöglichen es Dir, Texte mit Leben und Dynamik zu füllen. In ihrem Aufeinandertreffen werden Figuren lebendig.

Schreibanfänger:innen sagen oft, dass ihnen das Schreiben von Dialogen am schwersten fällt. Mit ein paar einfachen Tricks werden sie bald wahrscheinlich zu Deiner Lieblingsdisziplin.

Praxistipp: Das Arbeitsbuch von Hanna Aden

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Was unterscheidet Romandialoge von echten Gesprächen?

Ein geschriebener Dialog soll realistisch und aus dem Leben gegriffen scheinen. Um das zu erreichen, darfst Du nicht hingehen und Dialoge aus dem realen Leben abschreiben. Wir alle reden nämlich viel chaotischer, als uns normalerweise bewusst ist.

Um den Unterschied zwischen Dialogen in Roman und Realität deutlich zu machen, zeige ich Dir hier zunächst ein paar Beispiele für typische Dialoge in der Realität:

Wiederholung von bereits Gesagtem

In realen Gesprächen wiederholen Menschen Aussagen
  • „Was hast du heute Abend vor?“
  • „Was ich heute Abend tun will? Keine Ahnung. Wir könnten zusammen was unternehmen.“
  • „Ja, das könnten wir. Was hältst du von einem Besuch im Theater?“
  • „Ins Theater? Hm, ich weiß nicht …“
  • u.s.w

Füllwörter

Menschen benutzen im Gespräch Füllwörterwie hm, äh, na ja, vielleicht, schon, genau, vielleicht, joah, etc.

In echten Gesprächen werden diese Füllwörter werden durch den Klang der Stimme mit Emotion aufgeladen. Vielleicht kann sowohl vorsichtige Zustimmung wie auch höfliche Ablehnung ausdrücken. Versuch mal, es unterschiedlich auszusprechen! Dann spürst Du, wie viele nonverbale Informationen Du beim Sprechen in so ein Wort legen kannst.

Der Klang der Stimme wird jedoch im geschriebenen Dialog nicht mitvermittelt. Deswegen sind Füllwörter an dieser Stelle meist überflüssig.

In realen Gesprächen verwenden Menschen Füllwörter

Ermüdende Alltäglichkeiten

In realen Gesprächen gibt es viel Bla Bla.

Menschen führen oft lange Gespräche, in denen sie einander erzählen, dass nicht viel los ist und ihr Leben seinen ganz normalen Lauf geht. In niedergeschriebener Form liest sich das hochgradig unspannend – zumindest, wenn im Subtext kein Konflikt brodelt.

Dialoge: Welche Funktion erfüllen sie im Text?

Ein Dialog im Roman soll natürlich scheinen. Trotzdem erfüllt er im Idealfall eine ganze Reihe dramaturgischer Voraussetzungen. Bereit für ein wenig Theorie?

Figurcharakterisierung

Dialoge im Roman charakterisieren die Romanfiguren. Sie verraten dem Leser in appetitlichen Häppchen Dinge über die Figur, die sie vorher noch nicht wussten.

„Hallo! Wie schön, Dich wiederzusehen.“ Ich umarme Susanne. Neben ihrem schicken Kostüm fühle ich mich in meiner schmuddeligen Jeans noch unscheinbarer als sonst.

„Lisa! Wie lange ist das jetzt her? Ein halbes Jahr mindestens. Du musst mir alles erzählen!“

„Natürlich!“ Ich strahle sie an und hoffe, dass es glaubhaft wirkt.“

Hoffentlich denkt Susanne nicht daran, dass ich ihr noch fünfzig Euro schulde. Ich habe das Geld nicht und kann es im Moment nicht auftreiben.

Romandialote charakterisieren die beteiligten Figuren

Konflikt

Romandialoge transportieren einen Konflikt

Romandialoge führen schnell zu einer Stelle, an der sich ein Konflikt abzeichnet:

„Hey, lang nicht mehr gesehen! Sag mal, kann es sein, dass deine Frau dich betrügt?“

Zack. Ein Satz, und die Geschichte nimmt Fahrt auf. Auch, wenn dieser Satz nichts mit der Susanne von eben zu tun hat und sie erst im kommenden Beispiel wieder auftaucht:

Veränderung

Ein Dialog in Deinem Roman sollte immer zu einer leichten Veränderung im Verhältnis zwischen den beiden Figuren führen. Wenn sie am Ende genauso zueinander stehen wie am Anfang, kannst Du die Passage streichen.

„Cool!“ Susanne drückt mich an sich. Im Vergleich zu ihrem trainierten Körper fühle ich mich schwabbelig und wertlos. Es gibt Frauen, die wurden dafür geschaffen, die Welt zu regieren. Und es gibt Frauen wie mich. „Und du? Als was arbeitest du inzwischen?“

Ich löse mich aus ihrer Umarmung. Das Shirt fühlt sich unter meinen Armen nass an, aber ich werde nicht nachschauen. Die Blöße gebe ich mir nicht.

Susanne räuspert sich. „Ach ja, und mein Freund hat sich vor drei Tagen umgebracht.“

Ich brauche eine Sekunde, um ihre Worte zu kapieren. Es klingt so beiläufig.

Sie nickt. Ihr Gesicht gleicht einer freundlichen Maske, glatt und perfekt, aber in ihren Augen liegt Entsetzen.

Romandialoge führen zu einer Veränderung

Dialoge: Die praktische Umsetzung

Vermutlich wirst du beim Betrachten der Theoriebeispiele nicken und denken: Ja, das kann ich mir vorstellen. Aber wie setze ich es konkret um?

Beim eigentlichen Schreiben ist es meist schwierig, an all diese Dinge zu denken. Vielleicht machst Du Dir im Vorfeld Notizen darüber, was genau in einem geplanten Dialog passieren soll. Vielleicht schreibst Du frei drauf los und hebst Dir die Theorie für die Überarbeitung auf. Oder Du gehst noch mal ganz anders vor und wählst einen Weg, der für Dich funktioniert.

Für das konkrete Schreiben empfehle ich Dir stattdessen, besonders auf folgende Elemente zu achten. Sie machen die Kommunikation zwischen Deinen Figuren lebendig.

  • Gesprochene Sprache (Lieblingswörter, Dialektfetzen, abgerissene Sätze, Willenserklärungen, …)
  • Körpersprache (Wirkt jemand verkrampft, offen, angespannt oder glücklich?)
  • Gestik (Sind die Handbewegungen ausladend oder klein? Was tun die Hände?)
  • Mimik (Welche Gefühle spiegeln sich im Gesicht? Kneift jemand die Augen zusammen oder leckt sich über die Lippen?)
  • Klang der Stimme (Klingt die Stimme warm oder kalt, stottert jemand oder spricht mit schneidenden Worten?)
  • Gedanken (Was denkt die Figur, während sie oder der andere redet? Gibt es Geheimnisse, die unausgesprochen bleiben?)

Praxistipp: Komme direkt in die Umsetzung

Dein Vorteil bei diesem Workbook ist, dass ich Dir als professionelle Autorin gleich aus zwei Gründen wertvollen Input für Deinen künstlerischen Weg mitgebe. Als Schriftstellerin und gleichzeitig Lehrerin besitze ich das notwendige Wissen und weiß, wie man es vermittelt.

Learning by Doing:

Mit diesem Workbook erhältst Du auf hundert Seiten eine spielerisch und leicht anmutende Einführung in das Schreibhandwerk. In diesem Workbook gibt es nahezu keine Theorietexte oder Beispiele von anderen. Dafür gibt es genug andere Schreibratgeber, deren Verfasser:innen oft genug voneinander abschreiben und sich gegenseitig zitieren.

In diesem Arbeitsbuch findest Du stattdessen 100 Seiten, die Dich direkt in die Praxis bringen. Du erhältst das komprimierte Resultat von über 20 Jahren Erfahrung als Schriftstellerin und Lehrerin auf eine Weise, die Dich zum Schreiben animiert und die Theorie vergessen lässt. Während des Arbeitens begreifst Du bei jedem einzelnen Aspekt des Handwerks:

Natürlich, so funktioniert es. Ich habe es getan und währenddessen die Methode verstanden. Jetzt kann ich sie auch für künftige Bücher nutzen.

Noch bearbeiten: Block zur Kurseinladung

Die Verfasserin:

Hanna Aden (*1983) ist Schriftstellerin und examinierte Lehrerin. Seit 2015 unterstützt sie als Seminarleiterin und Coach angehende und professionelle Autor:innen auf ihrem Weg.

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Danke, dass Du meinen Text gelesen hast! Ich mag neugierige und wissbegierige Menschen. Besonders, wenn sie sich für das Erzählen von Geschichten interessieren.

In meinem Newsletter verschicke ich (halbwegs) regelmäßig Tipps über das Schreiben, Inspirationals und informiere Dich über neue Blogbeiträge und Videos. Außerdem schenke ich Dir als Dankeschön für Dein Interesse das E-Book „Romane schreiben für Anfänger:innen“ im PDF-Format. Dort erhältst Du 18 praktische und direkt umsetzbare Lektionen, die Dir die Basics des Schreibhandwerks informativ und fesselnd vermitteln.

Mein Best Buddy würde sagen: Gönn Dir!

Ich freue mich darauf, Dich vielleicht schon bald in einem meiner Kurse kennenzulernen.

Liebe Grüße
Hanna

Bildbearbeitung: Diana Aslan. Alle Fotogrundlagen als Lizenz bei Shutterstock erworben.