Schreibhandwerk für Fortgeschrittene

Hanna steht neben ihrem Schild "Schreib Deinen Roman" und lacht in die Kamera

Zwischen Plotplanung und der ersten Romanseite ...

… klafft in den meisten Schreibratgebern eine Lücke. Als Ergebnis davon geht es vielen Schreibenden so wie mir vor ein paar Jahren: Trotz gründlicher Vorarbeit mit der Heldenreise und dem Drei-Akt-Modell steht man hilflos vor der eigentlichen Kapitelplanung. Zwischen den wichtigen Szenen klaffen große Lücken, in denen etwas passieren soll (aber was?). Gefühlt scheint dieses Etwas völlig klar, aber sobald es an die konkrete Arbeit geht, stolpert man und wird von „Schreibblockaden“ heimgesucht. Die Mitte hängt, weil jetzt hundert Seiten Text gefüllt werden sollen, in denen nichts Richtiges bis zum nächsten Plotpoint passiert, und die Figuren wissen nicht, was sie tun sollen.

Es gibt Plotmodelle, die die Lösung in einer Verfeinerung der Plotstruktur suchen, bis sie komplex und verästelt genug ist, um den gesamten Raum zu füllen. Doch diese Modelle helfen nicht dabei, die konkreten Szenen im Roman abwechslungsreich, bunt und dynamisch so zu gestalten, dass sie beim Schreiben und Lesen gleichermaßen Sogwirkung entfalten. Die großen Fragen der Szenengestaltung bleiben:

  • Wie viele Szenen braucht Dein Roman – und warum?

  • Wie findest Du einen guten Einstieg in jede einzelne Szene?

  • Wie erkennst Du, ob eine Szene überflüssig oder wichtig ist?

  • Was ist überhaupt eine Szene, und wie konstruiert man sie richtig?

Plane Deine Szenen

Die Lösung für diese Probleme liegt in einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Szenenplanung als eigener Säule des Schreibhandwerks. Es lohnt sich, neben der Arbeit an der Figurpsychologie und dem Spannungsbogen etwas Arbeit in dieses Thema zu investieren. Dadurch gewinnst Du Sicherheit und Selbstvertrauen sowohl für Dein aktuelles Buch wie auch für künftige Projekte.

Auf diese Weise gewinnt das Schreiben seine Freude zurück. Die Lücke zwischen der Plotplanung und dem ersten Kapitel schließt sich. Gefühlte Blockaden im Schreibprozess werden seltener, weil Du immer genauer spürst und weißt, was als Nächstes geschehen muss. Die Teilszenen schmiegen sich um Deinen roten Faden, der genauso verlockend glitzert wie jeder Seitenweg, der den Hauptplot der Geschichte sinnvoll ergänzt. Wenn Du Dich in Zukunft an den Schreibtisch setzt, wirst Du Dich nicht mehr fragen, wie Du in die aktuelle Szene hineinfinden könntest. Von jetzt an weißt Du, wie es geht.

In meinem Seminar zeige ich Dir die nötigen Erweiterungen für Deinen literarischen Handwerkskoffer, damit Du in Zukunft sagen kannst: Szenenplanung ist easy, das fühlt sich genauso entspannt an wie der eigentliche Schreiben!

Wer bietet diesen Kurs an?

Ich bin Hanna Aden, Schreibdozentin und erfolgreiche Schriftstellerin bei Penguin Randomhouse, deren Bücher auf den Tischen der großen Buchhandlungen liegen. Wenn ich heute ein Buch schreibe, kenne ich die Schritte von der ersten Idee über die einzelnen Teilschritte bis zum Lektorat. Da ich früher eine Ausbildung zur Lehrerin mit zweitem Staatsexamen durchlaufen habe, weiß ich auch, wie man so unterrichtet, dass ganz unterschiedliche Lerntypen den für sie besten Weg zu ihrem eigenen Buch finden.

Die Herausforderung, mit der ich in meinen 25 Jahren als Autorin am längsten gekämpft habe, war die konkrete Szenenplanung. Das lag daran, dass dieses Thema in den meisten belletristischen Schreibratgebern sehr stiefmütterlich behandelt wird (und damit ist nicht der geniale Kuchen gemeint, den die Frau meines Vaters bei jedem Familientreffen auftischt). Ratgeber für das Drehbuch ließen sich nicht eins zu eins für das Schreiben verwenden: Niemand von uns hat Lust, im ersten Satz jeder neuen Szene etwas über die Ausleuchtung des Zimmers zu lesen.

In meiner Arbeit als literarische Mentorin für Schreibende, die sich professionalisieren wollen, stieß ich so oft auf dieses Problemfeld, dass ich irgendwann überlegte: Man sollte ein richtiges Seminar daraus machen.

Wie so oft vergingen zwischen Idee und finaler Umsetzung mehr Zeit, als ich im Vorfeld eingeplant hatte, aber jetzt ist es so weit. Alle Romanschreibenden, die mehr darüber lernen wollen, wie man die feine Storyplanung mit Szenenplanung verknüpft, gelungene Übergänge schreibt und Menschen von der ersten Zeile an in jede einzelne Szene hineinzieht, sind herzlich eingeladen!

Was erwartet Dich konkret?

Das Seminar findet im April an drei aufeinanderfolgenden Sonntagnachmittagen statt. Für die technische Ausstattung benötigst Du Zoom, eine funktionierende Online-Kamera und die Möglichkeit, sowohl zu hören wie auch gehört zu werden (Mikro und Sound in irgendeiner Form).

Jede Woche bekommst Du am Mittwoch vor Kursbeginn die Materialien zugeschickt, damit Du Dich mental schon einmal einstimmen und vorbereiten kannst. Hier kannst Du auch eventuelle Fragen notieren. Schick mir Deine Fragen gern auch per Mail zu, dann arbeite ich sie direkt in den Kursablauf ein. Je dichter sich das Seminar entlang Deiner persönlichen Lernziele entlangbewegen kann, desto besser.

Im Seminarablauf wechseln sich Vortrag, Fragen von Teilnehmenden und Einzelarbeit miteinander ab. Im Mittelpunkt steht die praktische Arbeit an Deinem Projekt, damit Du davon ganz unmittelbar profitierst und die Erkenntnisse auf einer konkreten Ebene anwendest. An ausgewählten Stellen wird auch die Methode „Partnerarbeit“ angewendet, jedoch sorgfältig strukturiert mit klaren Fragestellungen und Aufträgen, die Dich dabei unterstützen, Deine Erkenntnisse im Dialogkonkret zu verbalisieren und in Auseinandersetzung mit einem schreibliebenden Gegenüber zu vertiefen.

Jedes Seminar wird aufgezeichnet. Die Aufzeichnung bleibt zwei Wochen online und wird anschließend gelöscht. Auf diese Weise lohnt sich das Seminar für Dich auch dann, wenn Du an einem oder zwei Terminen nicht kannst, das Thema Dich aber gerade jetzt brennen interessiert.

Das Ziel ist, Dir neue Kompetenzen durch konkrete Arbeit an Deinem Projekt zu vermitteln. Mein Ziel ist nicht, dass Du künftig mit drei Schlagworten genau beschreiben kannst, welche Fachbegriffe Profis aus Amerika für welches Element der Szenenplanung verwenden oder dass Du davon erzählen kannst, wie meisterhaft andere Menschen die Problemstellungen gelöst haben, um die es uns geht. Das allein nützt Dir wenig, wenn Du allein vor dem Monitor sitzt und darüber verzweifelst, dass die einzelnen Fäden nicht zusammenpassen und die Figuren sich langweilig und vorhersehbar verhalten.

Ich will, dass Du am Ende weißt, wie Du eine Szenenplanung entwickelst, die für Dich funktioniert. Nicht nur für das aktuelle Buch, sondern für alle weiteren.

Deine Bücher werden besser dadurch, und das ist das, worum es geht.

Hanna steht barfuß in einem Bach. Sie hält sich an einem Baum fest, damit sie nicht komplett ins Wasser fällt, und blickt mit gequältem Lächeln in die Kamera.

FAQ

An welches Schreiblevel richtet sich dieser Kurs?

Dieser Kurs richtet sich primär an „Fortgeschrittene“. Damit sind Schreibende gemeint, die bereits ein wenig Schreiberfahrung mitbringen und vielleicht auch schon das eine oder andere Buch geschrieben haben.

Man profitiert von diesem Kurs auch, wenn man bereits (semi-)professionell schreibt, aber gerade beim Thema der Szenenplanung immer mal wieder ins Stolpern gerät. Das kann durchaus auch Vollprofis so gehen, weil es zu diesem spezifischen Thema im deutschsprachigen Raum bisher nur sehr wenig Lehrmaterial gibt. Wenn man sich nicht durch Learning-by-Doing eine eigene gute Methode angeeignet hat, gerät man hier schnell ins Stocken.

Als Vollprofi wird man bestimmt einige der Inhalte wiedererkennen, weil man sie aus der eigenen Schreibpraxis kennt. Anderes dagegen wird neu sein und kann dabei helfen, die eigenen Arbeitsprozesse noch weiter zu verbessern.

Richtig fortgeschritten bin ich noch nicht ... Darf ich trotzdem mitmachen?

Natürlich!

Durch die interaktive Lernmethode und die Arbeit am eigenen Projekt wirst Du am Ende des Seminars viel mehr darüber wissen, wie Du die Szenen in Deinem aktuellen und künftigen Romanen aufbauen und schreiben kannst. Das ist eine nützliche Fähigkeit, ganz egal, wie fortgeschritten oder Newbie Du gerade bist.

Dadurch, dass der Kurs lebendig, praxisorientiert und für unterschiedliche Lerntypen geeignet ist, wirst Du auf jedem Level Deiner Schreibkarriere von den Inhalten profitieren. 

Die einzige Bedingung für eine Teilnahme als Anfänger:in ist: Wenn Du wirklich gerade erst mit dem Schreiben anfängst, lies Dich bitte vorher ein wenig durch die Grundlagen des Schreibhandwerks. Nutz dafür gern meinen 18-teiligen –> Gratiskurs, der übrigens auch von Profis manchmal gern zurate gezogen wird. Dort findest Du die handwerklichen Grundlagen in Form von Artikeln und Video-Tutorials. Im Seminar setze ich voraus, dass Du zumindest schon einmal davon gehört hast, wie man Romancharaktere, einen Spannungsbogen und den eigenen Schreibstil entwickelt. Für Feinheiten zu Fragen aus diesen Bereichen wird im Seminar leider kein Raum sein, weil hier der Hauptfokus auf der Szenenplanung liegt.

Mit welchem Projekt sollte ich in den Kurs kommen?

Bei manchen Kursen ist es wichtig, dass man sie zu einem bestimmten Zeitpunkt eines Projektes macht: Die Arbeit am sprachlichen Feintuning erfordert ein Manuskript in Rohfassung, und die Arbeit zur Figurpsychologie findet am besten möglichst früh und lange vor dem eigentlichen Schreiben statt.

Der bestmögliche Zeitpunkt für diesen Kurs ist, wenn Du ein Projekt hast, das aktuell in Arbeit ist. Folgende Möglichkeiten sind dabei gleichermaßen geeignet und empfehlenswert:

  • Du hast eine grobe Plotplanung erstellt, bei der Du den Anfang, das Ende und die wichtigen Schlüsselszenen kennst. Mehr existiert jedoch noch nicht. Von hier aus willst Du als nächstes Deine grobe oder feine Szenenplanung entwickeln.

  • Du hast mit dem Schreiben auf der Grundlage einer existierenden Szenenplanung begonnen, doch irgendwie hakt es. Dich beschleicht der Verdacht, dass der Fehler nicht innerhalb der eigentlichen Szene liegt, sondern eine Ebene tiefer, nämlich bei der Szenenplanung.

  • Du hast ein Manuskript in seiner Rohfassung vollendet. Beim Überarbeiten willst Du nicht nur auf der Ebene der Sprache ansetzen, sondern auch auf der Tiefenstruktur dafür sorgen, dass sich der Spannungsbogen verbessert.

Ich mag keine Partnerarbeit. Kann ich dabei aussetzen?

Ich plane diese Kursreihe auf didaktischen Grundlagen. Das Ziel ist, durch wechselnde Lernmethoden und klare Struktur (Wechsel zwischen Vortrag, Fragen, Einzelarbeit, Ergebnissicherung und dialogischen Elementen) für Dich einen optimalen Lernzuwachs zu erreichen.

Partnerarbeit ist ein Teil dieses Aufbaus. Sie wird nicht diffus eingesetzt („So, jetzt unterhaltet euch mal über das, was ihr gerade so bei euch gefunden habt“), sondern im Rahmen klarer Strukturen, die darauf abzielen, Deine Lernergebnisse bei einer Partnerperson zu verbalisieren und umgekehrt durch ihr Verbalisieren an ihren Lernprozessen teilzuhaben. Auf diese Weise findet ein intensiveres Verankern der erlernten Inhalte statt als durch bloßes Zuhören oder das von mir moderierte Gruppengespräch.

Wenn Du trotzdem auf keinen Fall Partnerarbeit machen möchtest, weil Du Deine Projektideen und Prozesse für Dich behalten willst, schreib mir das bitte vorher in einer separaten Mail. Dann werde ich den Kursablauf so anpassen, dass es hier im Rahmen einer Individualdifferenzierung eine Einzelarbeitsaufgabe für Dich geben wird, damit Du trotzdem von dem strukturierten Kursablauf profitierst.

Ich habe Angst, dass andere mich für unwissend halten ...

… wenn ich im Kurs Fragen stelle, die für alle anderen klar sind.

Diese Sorge ist verbreiteter, als Du wahrscheinlich glaubst. Interessanterweise sind es oft kluge Menschen, die sich solche Sorgen machen. Wenn man an einer Stelle etwas lernen will, aber tatsächlich noch nicht weiß, wie die Antwort lautet, gibt man damit eine Schwäche zu.

Aber nur so kann man lernen. Wenn Du also Deine Frage nicht öffentlich stellen willst, schreib sie mir bei Zoom in den Privat-Chat oder schick sie mir zwischen den Seminaren als Mail. Üblicherweise gilt bei Fragen im Seminar nämlich immer: Für eine Person, die eine Frage stellt, freuen sich drei andere, die sich dasselbe gefragt haben, aber nicht aufgezeigt haben.

Lernen passiert nicht nur durch Zuhören oder Lesen, sondern vor allem dadurch, dass Du genau dort Fragen stellst, wo Du wachsen und lernen willst. Deswegen mag ich Fragen in meinen Seminaren immer sehr gern und freue mich darüber. 

Was ist, wenn ich bei einem der Kurstermine nicht kann?

Es gibt für jedes Seminar eine Videoaufzeichnung, die anschließend seminarintern für zwei Wochen verfügbar bleibt. Du hast also die Möglichkeit, die Kursinhalte zeitnah nachzuholen. Wenn währenddessen Fragen offenbleiben, schreib mir dazu gern eine Mail.

Termine:

Sonntag, 23. März 2025, 14.00 – 17.00

Sonntag, 6. April 2025, 14.00 – 17.00 Uhr

Sonntag, 13. April 2025, 14.00 – 17.00 Uhr

Deine Investition

98,- Euro (inkl. Mehrwertsteuer)

Hanna schleicht in Blazer und Minikleid barfuß durch einen baumbestandenen Bach.

Ich freue mich darauf, Dir schon bald live im Seminar zu begegnen! 🙂

Liebe Grüße
Hanna